Australian Shepherd

Herkunft und Ursprung

Während der großen Auswanderungswellen nach Amerika und Australien brachten die Menschen auch ihre Hunde mit. Im 19.Jahrhundert und besonders zu Beginn des 20.Jahrhunderts wurden Merinoschafe von Europa nach Australien exportiert und schließlich in Amerika eingeführt. Mit den Schäfern, überwiegend Basken, kamen auch deren Hunde nach Amerika. Die Schafe wurden „australien sheep“ genannt und so bekamen die „little blue dogs“ bald ihren verwirrenden Namen Australian Shepherd, und dabei ist es geblieben. Den Ureinwohnern Amerikas, den Indianern, kamen diese Hunde wegen ihrer ungewöhnlichen oftmals blauen Augen heilig vor und einige Legenden sind daraus entstanden. Sie nannten sie „ghost-eyed-ones“, die mit den Geisteraugen.

Zu den Vorfahren des Australian Shepherd gehören vermutlich verschiedene alte europäische Hütehunderassen. Rassehundezucht im heutigen Sinne wurde in der damaligen Zeit jedoch nicht betrieben. Weder Reinzucht noch Schönheit, nur die Leistungsfähigkeit war von Bedeutung .Das Leben der Schäfer und ihrer Hunde war hart. Sie mussten zäh und anpassungsbereit sein .Geschätzt wurden Hunde mit ausgeprägtem Hütetrieb, die mit treuer Hingabe ihrem Herrn folgten. Australian Shepherds waren außergewöhnlich gelehrig und umgänglich, verfügten über ausreichend Unabhängigkeit und Verstand, um beinahe in jeder Situation auf sich selbst achten zu können. Einige von ihnen waren sogar in der Lage mit Rindern zu arbeiten. Nur Tiere, die aufgrund ihrer hervorragenden Arbeitsleistung auffielen, wurden miteinander verpaart.

Nach Europa kamen die Australian Shepherds erst  in den 70er Jahren, als Quarter Horses aus den Vereinigten Staaten importiert wurden. Der in den Kreisen der Westernreiter sehr beliebte Hund findet auch aufgrund seines ausgeprägten Beschützerinstinkts immer mehr Anhänger unter den Hundeliebhabern.

 

Wesen und Allgemeines

Der Australian Shepherd ist ein ausgeglichener Hund mittlerer Grösse mit durchschnittlichem Knochenbau. Er ist aufmerksam und lebendig, zeigt Stärke und Vitalität, vereint mit außergewöhnlicher Flinkheit.

Etwas länger als groß, hat er ein relativ weiches Fell mittlerer Länge, dessen Färbung von Hund zu Hund variiert und ihn zu einem einmaligen Vertreter der Rasse macht. Er ist ein außergewöhnlicher Begleiter. Vielseitig und gelehrig erfüllt er die ihm gestellten Arbeiten souverän und mit Begeisterung.
Fremden gegenüber ist er zurückhaltend aber nicht scheu. Was viele Leute am Aussie lieben ist, dass man niemals weiß, was er als nächstes tun wird.

Aufgrund ihrer hohen Intelligenz scheinen sie den Plänen ihrer Eigentümer immer einen Schritt voraus zu sein. So sind sie Willens, überraschende Entscheidungen selbst zu treffen. Sie lieben es, wenn man ihnen eine Aufgabe stellt, aber sie wollen bestimmen, wie sie die Arbeit ausführen. Das ist einer der Gründe, warum gerade Reiter diese Hunde so lieben. Wenn sie ausreiten, müssen sie sich nicht darum sorgen, was ihr vierbeiniger Kamerad gerade macht, weil ein Aussie die Seite seines Herrn nicht verläßt und instinktiv weiß, was der Reiter als nächstes plant. Seine Gehorsamkeit und der niedrige Trieb zum Jagen machen ihn zum idealen Begleiter und manchmal kann er auch dazu beitragen, ein ängstliches Pferd zu beruhigen.

Frag den stolzen Eigentümer eines Australian Shepherds niemals etwas über seinen Hund, es sei den Du bist bereit, Dich hinzusetzen und zuzuhören, was sein Aussie alles tun kann!

Sei es Hüten, Hundeschau, Unterordnung/Begleithund, Agility, Fly-Ball, Frisbee, Rettungshund, Spürhund, Fährte, Schutzhund, die Arbeit mit Behinderten, Blinden und Gehörlosen oder einfach nur, des Menschen bester Freund zu sein - die Rasse scheint alles zu können.

Jedenfalls ist es fast unmöglich "Nein" zu sagen, wenn sie Dich zu ihrem neuen besten Freund auserkoren haben. Und das geschieht normalerweise so: unbedacht reicht die Hand eines Menschen nach unten und beginnt den Kopf eines überaus unschuldig blickenden Aussies zu streicheln. Von da an dauert es nur wenige Minuten, bis der Hund auf seinem Schoß sitzt und ihn anhimmelt. Spätestens jetzt ist es vorbei. Eine lebenslange Liebe zum Aussie ist entstanden. Und man wird Eigentümer eines Aussies von nun an u.a. an den Abdrücken der Pfoten auf den Schuhen erkennen, denn der neue Kamerad sucht fast unablässig die Nähe seines Herrn und stellt nur zu gern als Ausdruck seines Stolzes auf seinen Eigentümer die Pfote auf seinen Fuß. Und ganz oft haben wir die Erfahrung gemacht, daß jemand, der sich einen Aussie gekauft hat, auch einen zweiten bekommt.